Bitte eintreten! Der IKEA Wohnmonitor 2025 öffnet die Türen zum Schweizer Zuhause

«Daheim ist es am schönsten» – dieser Spruch passt perfekt zur Schweiz. Fast alle Menschen hierzulande sind gerne in den eigenen vier Wänden, acht von zehn sogar so sehr, dass sie fast jeden Abend zu Hause verbringen. Das zeigt der erste «IKEA Wohnmonitor – so wohnt und kocht die Schweiz», den IKEA Schweiz mit dem Forschungsinstitut Sotomo durchgeführt hat. Die repräsentative Studie mit 1843 Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz wirft einen Blick hinter die sonst verschlossenen Türen und legt interessante bis überraschende Wohngewohnheiten offen: vom Lieblingszimmer über nicht abgeschlossene WC-Türen und Sauberkeitsdrang bis hin zur Fussbekleidung. Ein besonderer Fokus liegt dieses Jahr auf dem Thema Kochen und Essen: Die Studie zeigt, wie wichtig das Selberkochen ist, welche Gerichte und Tabus es am Esstisch gibt und wie die Haus- und Küchenarbeit in der Schweiz aufgeteilt wird.
„Mit dem neu lancierten IKEA Wohnmonitor wollen wir dazu beitragen, die Lebensrealitäten der Menschen in der Schweiz noch besser zu verstehen. Wir teilen die Ergebnisse aus der Befragung, um sichtbar zu machen, wie vielfältig Menschen ihr Zuhause gestalten, nutzen und erleben.“
Einrichtung: praktisch vor protzig
Eine gemütliche Atmosphäre steht klar an erster Stelle, wenn es um die Einrichtung der Wohnung geht. Für drei von fünf Befragten muss sie zudem praktisch sein. Stil ist wichtig – aber nicht um jeden Preis: Nur jede zweite Person legt Wert darauf, die Wohnung strikt nach dem eigenen Geschmack einzurichten. In der Grossstadt spielen Stil und Selbstdarstellung eine grössere Rolle (64 Prozent) als auf dem Land (42 Prozent). Am unwichtigsten sind ästhetische Aspekte für Familien (39 Prozent).
Wohn- und Esszimmer – Bühne des Zusammenlebens
Über 90 Prozent zählen das Wohn- und Esszimmer zu ihren Lieblingsräumen. Hier wird gegessen, gespielt und geredet. Drei Viertel der Paare und Familien führen am Esstisch die tiefsten Gespräche. Gerade im hektischen Alltag wird das gemeinsame Essen so zum Ritual, das Nähe schafft. Das grösste Tabu ist das Handy, das am Tisch von 59 Prozent nicht gern gesehen wird. Doch selbst in der guten Stube herrscht keineswegs nur eitel Sonnenschein: Das Wohnzimmer ist auch der Ort, an dem am häufigsten – nämlich bei zwei Dritteln der Befragten – gestritten wird; sei es über die Ordnung, Lautstärke oder Alltagsorganisation.
Der sichere Rückzugsort – mit offenen WC-Türen
Das eigene Heim steht für Schutz und Geborgenheit. Hier kann man loslassen, sich zurückziehen und einfach sein. Wohnen heisst Wohlfühlen, das Zuhause soll vor allem gemütlich sein, wie 83 Prozent der Befragten angeben. So gemütlich, dass fast alle die WC-Türe angelehnt oder ganz offen lassen. Nur sechs Prozent sperren sie ab. Wer zu Hause ist, fühlt sich so wohl, dass selbst im privatesten Moment kein Bedürfnis nach Abschottung besteht.
„Die meisten Menschen fühlen sich in ihrem Zuhause wohl und sind sehr gerne zu Hause. Bei Eigentümerinnen und Eigentümern ist die Wohnzufriedenheit noch höher als bei Mietenden – wohl, weil sie mehr Gestaltungsspielraum haben.“
Die Küche – wo Leidenschaft den Stauraum sprengt
Neben dem Wohnzimmer ist die Küche der zweite zentrale Ort des Wohnens. Funktionalität steht an oberster Stelle: So, wie im Schlafzimmer geschlafen und im Büro gearbeitet wird, ist die Küche zum Kochen da. Von den einen wird sie heiss geliebt, von den anderen zuweilen bemängelt: Vier von zehn Haushalten klagen über zu wenig Ablageflächen, ein Drittel über fehlenden Stauraum. Besonders Mieterinnen und Mieter fühlen sich dadurch eingeschränkt.
Nichtsdestotrotz wird in der Schweiz viel und mit Leidenschaft gekocht: Zwei Drittel stehen täglich am Herd, ein Drittel mehrmals pro Woche. Gründe gibt es viele – gesünder essen (50%), wissen, was auf dem Teller ist (46%) oder schlicht Freude und Sparsamkeit (jeweils 43%). Gekocht wird primär italienisch und schweizerisch. Häufig auf den Tisch kommen Gerichte wie Pasta, Risotto, Curry und Poulet– ein Spiegelbild einer offenen, vielfältigen Esskultur.
Gäste willkommen – aber bitte anmelden
Auch für Gäste wird gern gekocht. Allerdings spielen sie in vielen Haushalten eine kleinere Rolle. Spontanbesuche sind selten: Drei Viertel erleben sie höchstens einmal im Monat. Auch in der vermeintlich kontaktfreudigen Südschweiz wird selten unangemeldet an der Haustür geklingelt. Im Gegenteil: Tessinerinnen und Tessiner sind sogar am wenigsten spontan. Dahinter steckt das Bedürfnis nach Planung und Kontrolle – oder anders gesagt: Viele möchten ungern, dass jemand unangemeldet ihre Privatsphäre stört. Unterschiede zeigen sich auch zwischen Stadt und Land: In ländlichen Regionen sind spontane Gäste häufiger, während in Städten Treffen mit Freunden und Bekannten meist im Voraus verabredet werden.
Ordnung – eine Tugend mit Zündstoff
Die Schweiz gilt als ordentlich – und das Bild bestätigt sich. Drei von vier Menschen haben hohe Ansprüche an Sauberkeit, 80 Prozent sehen ihre Wohnung als ordentlich an, 19 Prozent als sehr ordentlich. Neun von zehn räumen auf, bevor Besuch kommt. Geputzt wird hierzulande zu 84 Prozent selbst, nur 16 Prozent leisten sich eine Putzhilfe. Und fast schon typisch für den Schweizer Ordnungssinn: 40 Prozent reinigen ihre Wohnung vor, bevor die Reinigungskraft kommt. Dies, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. So tugendhaft Ordnung ist, sie sorgt auch für Konflikte: In jedem zweiten Haushalt gibt es mindestens einmal im Monat Streit ums Aufräumen oder Putzen. So oder so ist Ordnung ein Dauerthema des Zusammenlebens.
Du oder ich? Auch über Haushalt lässt sich diskutieren
Bei der Hausarbeit gehen die Meinungen auseinander. Zwei Drittel der Frauen sehen sich stärker in der Verantwortung, den Alltag zu organisieren, während sechs von zehn Männern die Aufgaben als partnerschaftlich verteilt wahrnehmen. Besonders beim Einkaufen und Putzen klaffen die Einschätzungen auseinander: Frauen sehen sich hier häufiger in der Hauptverantwortung, während Männer diese Aufgaben eher als geteilt betrachten. Bei der Verwaltung der Finanzen sehen sich dagegen viele Männer in der Hauptrolle – Frauen beurteilen dies ausgeglichener. Das zeigt: Die Aufteilung der Aufgaben im Haushalt ist nicht nur eine Frage von Fakten, sondern auch von persönlichen Wahrnehmungen.
Hat die Schweiz einen Finkengraben?
Neben den grossen Themen gibt es auch kleine Eigenheiten, so etwa die angemessene Fussbekleidung. 98 Prozent ziehen zu Hause die Strassenschuhe aus – doch dann scheiden sich die Wege. Ältere Generationen schwören auf die guten alten Finken, Jüngere gehen lieber in Socken. In der Romandie macht sich zudem eine kleine Barfuss-Bewegung breit. Hier zeigt sich ein Wandel von festen Gewohnheiten über lange Zeit hin zu mehr Lässigkeit und Vielfalt. Unterschiede gibt es auch beim Umgang mit Gästen: Während Ältere es eher akzeptieren, wenn der Besuch die Schuhe anbehält, erwarten Jüngere häufiger, dass man sie auszieht. Das Schuhwerk zu Hause ist vielleicht der unbekannteste Schweizer Kulturgraben.
Ein Blick nach vorn – der jährliche IKEA Wohnmonitor
Der IKEA Wohnmonitor zeigt, wie facettenreich das Wohnen und Leben in der Schweiz ist und macht Lust darauf, diese Entwicklungen Jahr für Jahr weiter zu beobachten. Denn das Zuhause bleibt der Ort, an dem sich ein grosser Teil des Zusammenlebens abspielt – heute und morgen.