Gemeinsam für ein nachhaltiges Zuhause
(23.05.2023) Öfter aufs Rad steigen, weniger heizen, kürzer duschen, regional einkaufen: Die Sorge vor dem voranschreitenden Klimawandel hat viele von uns zum Umdenken und Umlenken gebracht. Auch steigende Preise und Inflation haben uns spüren lassen, wie kostbar die Ressourcen dieser Erde sind. „One Home, One Planet: Gemeinsam für ein nachhaltiges Zuhause“: Das ist der Titel einer Veranstaltung, zu der IKEA am 9. Mai in die NABU Geschäftsstelle mitten in Berlin eingeladen hat. Mit dabei: Politiker, Umweltschützer*innen, Organisationen, Vereine, IKEA Mitarbeiter*innen und Kund*innen.
„One Home, one Planet“ (OHOP) ist ein globales Veranstaltungsformat von IKEA, quasi ein kleiner Klimaschutzgipfel mit NGOs, Verantwortlichen und Aktivist*innen aus der ganzen Welt, meist im Umfeld der großen COP-Klimaschutzkonferenzen. Gemeinsam die Herausforderungen angehen, Lösungen entwickeln und in die Tat umsetzen – das ist das Credo dieser Veranstaltungsreihe. Und so hat es auch beim ersten OHOP-Dialog in der deutschen Hauptstadt nicht an Ideen, Forderungen und Lösungen gemangelt.
„Fossilfreies Schweden“ wirbt mit grünem Wasserstoff
Über die ambitionierte Klimaagenda seines Heimatlandes Schweden sprach eindrücklich Per Thöresson. Für den schwedischen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland ist es vor allem die Ambition des „fossilfreien Schwedens“, die bereits mit 24 konkreten Fahrplänen hinterlegt ist – gemeinsam entwickelt von Industrie, Politik und Zivilgesellschaft –, die beeindruckt. Zudem warb er für grünen Wasserstoff aus Skandinavien, der gerade auch für Deutschland sehr interessant ist.
Auch IKEA hat sich auf den Weg in eine grünere Zukunft gemacht. „Bis 2030 wollen wir ein kreislauforientiertes Unternehmen sein, das saubere, erneuerbare Energien und Ressourcen nutzt und den Materialverbrauch von unserem Wachstum abkoppelt. Ziel ist es, unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und Brennstoffen zu beenden“, so Walter Kadnar, der als CEO und CSO auch verantwortlich für unsere Nachhaltigkeitsagenda ist. „Ein wichtiges Etappenziel haben wir bereits erreicht“, sagt Walter. „Seit 2020 erzeugen wir in Deutschland mehr erneuerbare Energie als wir im gesamten Unternehmen verbrauchen.“
Einig waren sich alle – das Thema ist sehr komplex. „Große Problemanalysen übersetzen und handhabbar machen“ ist deshalb das Credo von Jörg-Andreas Krüger. Hochkomplexe Themen brauchen stets einen Rahmen, der von Gesellschaft und Politik vorgeben wird, so der NABU-Präsident, der gleichzeitig mahnte: „Die Zeit wird knapp.“
„Es gibt nicht die eine Lösung für alles“
Konkret auf die Dinge, die jeder Einzelne von uns beeinflussen kann, ging Elke Salzmann von der Verbraucherzentrale Bundesverband ein. Ein besonderes Augenmerk sollte den großen Stromfressern im Haushalt gelten, allen voran dem Kühlschrank. Hier gilt stets abzuwägen, ob sich eine Neuanschaffung lohnt oder Geräte besser bis zum Ende ihrer Lebensdauer genutzt werden. „Es gibt nicht die eine Lösung für alles, dazu ist das Thema zu komplex“, sagt Elke Salzmann. Die Einkaufstasche aus Stoff ist es schon mal nicht – vielmehr solle man sich auf die „Big impact“-Themen konzentrieren, so Daniel Rieger vom NABU. Und das ist beispielsweise die Mobilität. Einig waren sich alle: Es braucht noch mehr unterstützende Regelungen und Möglichkeiten, die möglichst viele nutzen können.
„Produkte müssen länger halten. Reparieren statt Wegwerfen spart Geld und schont Ressourcen“, waren sich alle Teilnehmer*innen einig. Einen entsprechenden Appell an die Politik gab es am Ende gemeinsam von IKEA und dem NABU: „Gemeinsam sehen wir im Recht auf Reparatur eine ökologisch und sozial sinnvolle Maßnahme für eine erfolgreiche Klima- und Ressourcenwende. Es stärkt die Rechte der Verbraucher*innen und führt zu mehr Umweltschutz.“ Um möglichst viele Menschen bei der Anpassung des eigenen Konsumverhaltens zu unterstützen und Klimaschutzmaßnahmen gezielt voranzubringen, setzen sich IKEA und der NABU unter anderem für einen nationalen Reparaturindex und eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Reparaturdienstleistungen, Ersatzteile und Gebrauchtwaren ein.
Was nehme ich mit aus dieser Veranstaltung? Natürlich: Es ist komplex. Nichtsdestotrotz können wir alle gemeinsam viel bewegen – durch Mut, Innovationen, Umdenken und manchmal auch einfach ein wenig Verzicht. Ein Leben, wie es unsere Großeltern geführt haben mit eigenem Garten und einem eher bescheidenen Lebensstil ist für viele von uns nicht realistisch oder durchführbar. Und doch können wir mit unseren täglichen Entscheidungen unseren Beitrag leisten, die Erde, unser aller Zuhause, mehr zu schützen und für künftige Generationen zu einem lebenswerten Ort zu machen.
Du möchtest deinen CO2-Fußabdruck wirkungsvoll senken? Dann haben wir 10 Tipps für dich, wie du im Alltag Energie sparst!

Über die Autorin: Simone Settergren
Ich kümmere mich bei IKEA um das Thema Public Affairs, also darum, dass wir bei Politik und Wirtschaft, aber auch bei den Menschen vor Ort als verantwortungsvolles Unternehmen wahrgenommen werden. Meine geheime Leidenschaft ist das Lesen – ohne ein gutes Buch im Gepäck verlasse ich selten das Haus. Aus dem Sortiment von IKEA liebe ich am meisten das HEMNES Tagesbett: Es nimmt wenig Platz ein, hat tolle Staumöglichkeiten und sogar einen ausziehbaren Lattenrost für Übernachtungsgäste.