Vom Irak in die Schweiz – Hier stellen wir Aya vor
Ich heiße Aya. Ich bin 27 Jahre alt. Ich habe mein Zuhause, den Irak, 2009 verlassen, um nach Syrien zu fliehen. Dann flohen wir von Syrien in die Türkei. Jetzt leben wir in der Schweiz.

Als ich noch im Irak lebte, hatte ich eine normale Kindheit. Ich erinnere mich daran, dass die Menschen sich gut gestellt waren und in Frieden lebten. Ich habe gute Erinnerung an den Ort, von dem ich komme. Doch als Krieg über mein Land kam, änderte sich alles."
AyaUNHCR Unterstützerin
Mein Vater beschloss zu fliehen, da viele Dinge sich gleichzeitig ereigneten. Eine Sache war, dass ein Bombenalarm in meiner Schule losging. Dann sagte mein Vater: „Es reicht, wir können hier nicht mehr bleiben.“
Als wir den Irak verließen und nach Syrien gingen, hofften wir, dass dies unsere endgültige Bleibe und unser zweites Zuhause werden würde. Alles lief gut. Meine Geschwister und ich gingen in die Schule und dank unserer Sprache konnten wir mit den Einheimischen reden.
Doch leider wurden wir vom Krieg verfolgt, sodass wir auch Syrien wieder verlassen mussten. Zuerst flohen wir in die Türkei und ließen uns schließlich in der Schweiz nieder.
Mein Zuhause ist dort, wo ich das Gefühl habe, dass ich dazugehöre und ich willkommen bin, wo ich mich sicher fühle und wo meine Familie ist."
AyaUNHCR Unterstützerin
Credit: © UNHCR/Andrew McConnell
Dann führte mich das Schicksal zum UNHCR, der UN-Flüchtlingsagentur. Als sie erfuhren, dass ich mehrere Sprachen spreche, boten sie mir die Möglichkeit, Teil ihres Teams zu werden.
Für all das bin ich dankbar, denn dadurch wurde ich zu der Aya, die ich heute bin. Wenn ich all das nicht durchgemacht hätte, dann wäre ich heute vermutlich nicht der gleiche Mensch.
Als ich in der Türkei zu arbeiten begann, hatte ich das Ziel, Menschen zu zeigen, dass Geflüchtete normale Menschen mit Fähigkeiten, Energie und Kraft sind – und dass sie die Welt zu einer besseren Welt verändern können."
AyaUNHCR Unterstützerin
Credit: © UNHCR/Jean Marc Ferré
Dann bekam ich plötzlich eine Nachricht über die sozialen Medien: „Hallo, ich bin Emily. Ich lebe in Genf und möchte dir helfen. Können wir uns treffen?“ Wir tranken zusammen eine Tasse Kaffee und ich bekam die Chance, mein Leben zu ändern.
Emily half mir herauszufinden, was ich brauchte, um mich an der Universität einzuschreiben. Ich wurde angenommen und dieses Jahr habe ich mein Doppelstudium abgeschlossen. Dies gab mir die Hoffnung, dass ich in der Schweiz bleiben kann und dass ich hier eine Zukunft habe.
Es gibt die falsche Vorstellung, dass Flüchtlinge auf ein besseres Leben und eine bessere finanzielle Situation aus sind. Doch der Hauptgrund ist, dass wir aus unseren Ländern fliehen mussten, um sicher zu sein und um am Leben zu bleiben. Das sind grundlegende Menschenrechte."
AyaUNHCR Unterstützerin
Geflüchtete sind wie alle anderen
Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass alle Potenzial haben – unabhängig von ihrem Status oder den Identitäten, die sie sich nicht ausgesucht haben.
Ich möchte, dass die Menschen mich als eine junge Frau sehen, die versucht, eine bessere Zukunft für sich zu schaffen, trotz all dem, was ich durchgemacht habe. Ich möchte, dass sie mich als eine Person sehen, die eine Gemeinschaft anführt – nicht nur als Opfer.
Ich bin so stolz. Jetzt beweise ich der Welt, dass wir eine Stimme haben. Auch dank des UNHCR und all den Organisationen, die mit Flüchtlingen arbeiten: Sie halfen uns, unsere Stimmen zu erheben, damit wir für uns selbst sprechen können.
Ich fühle mich dafür verantwortlich, den Menschen ohne Stimme und den Millionen Geflüchteten in der Welt, die über ihre Erlebnisse reden möchten, eine Stimme zu geben."
AyaUNHCR Unterstützerin
Die Bilder dieser Geschichte stammen von den folgenden Personen in dieser Reihenfolge:
© UNHCR/Antoine Tardy
© UNHCR/Andrew McConnell
© UNHCR/Jean Marc Ferré