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Der Weg zu einer zirkulären Matratze

Ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir im Bett – da sollte die Matratze sorgfältig ausgewählt sein.

(25.07.2022) Die Wahl der richtigen Matratze ist sehr wichtig, denn wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen oder zumindest dem Versuch zu schlafen. Doch auch die beste Matratze ist irgendwann durchgelegen und muss ausgetauscht werden. Und wo landet sie dann? In erster Linie leider auf Mülldeponien und in Verbrennungsanlagen. Dabei wird der aus fossilen Rohstoffen hergestellte Schaum verschwendet. IKEA möchte den Schaum aus ausrangierten Matratzen wiederverwenden und so dazu beitragen, die Abfallmenge zu reduzieren. Daher läuft zurzeit ein Pilotprojekt, das genau dies umsetzt und zum Ziel hat, eine zirkuläre Matratze herzustellen.

Seit 2020 produziert IKEA Schaummatratzen mit Recyclinganteil

Jedes Jahr werden weltweit noch Millionen von Matratzen weggeworfen, landen auf Mülldeponien oder werden verbrannt, wobei giftige Dämpfe in die Luft gelangen. Allein in der Europäischen Union sind es jährlich über 40 Millionen Matratzen, so zumindest die Schätzungen der Industrie.

Die meisten Matratzen bestehen fast zur Hälfte aus Schaum und das Material wird üblicherweise aus fossilen Rohstoffen hergestellt – und die sind bekanntlich nicht erneuerbar. Die meisten Schaumstoffe können zudem nicht biologisch abgebaut werden und enthalten Chemikalien. „Synthetische Schaumstoffe basieren auf fossilen Rohstoffen und werden dem langfristigen Ziel von IKEA, erneuerbare oder recycelte Materialien zu verwenden, nicht gerecht“, so Caroline McGarves, Material & Innovation Area Managerin bei IKEA.

IKEA hat sich verpflichtet, die Verwendung wenig nachhaltiger Materialien schrittweise einzustellen und Alternativen einzuführen. Außerdem haben wir das Ziel gesetzt, uns bis 2030 zu einem zirkulären Unternehmen zu entwickeln, das nur noch recycelte oder erneuerbare Rohstoffe verwendet. IKEA ersetzt also die aus fossilen Rohstoffen hergestellten Materialien, wie beispielsweise den Schaum in Matratzen. „Seit 2020 produzieren wir daher Schaummatratzen mit Recyclinganteil. Das heißt, dass die Schaumabfälle aus der Produktion in einem chemischen Prozess zu Polyol recycelt werden, um daraus neuen Schaum herzustellen. Schaumreste, die bei der Produktion anfallen, werden in kleinere Stücke geschnitten und als Füllmaterial wiederverwendet“, so Caroline.

Alte Matratzen können – richtig aufbereitet – ein neues Leben erhalten.
Jedes Jahr werden allein in der EU mehr als 40 Millionen Matratzen entsorgt.

Schritte auf dem Weg zur zirkulären Matratze  

Vor etwa vier Jahren beschloss IKEA, in den Niederlanden ein Projekt zur Wiederverwertung von Schaum aus ausrangierten Matratzen ins Leben zu rufen. Carolines jahrzehntelange Erfahrung mit dem Material waren dabei sehr hilfreich. Mit diesem Pilotprojekt sollte die Entwicklung zirkulärer Matratzen vorangetrieben und somit verhindert werden, dass der Schaum einfach entsorgt wird.

Das Ziel für 2025 ist ein Mindestanteil von 13 bis 15 Prozent erneuerbarer oder recycelter Stoffe am gesamten Schaum. Der aus recyceltem Polyol hergestellte Schaum unterscheidet sich in Bezug auf Haltbarkeit und Komfort nicht von dem aus fossilem Polyol. Die vorläufigen Ergebnisse des Pilotprojekts deuten darauf hin, dass die Ziele erreichbar sind. Das Projekt befindet sich bereits in der Endphase, in der das Produkt getestet wird, um sicherzustellen, dass es allen Anforderungen von IKEA entspricht.

Das gesamte Entwicklungsteam ist zuversichtlich, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die erste Matratze mit einer Füllung aus recyceltem Schaum aus gebrauchten Matratzen in den IKEA Einrichtungshäusern erhältlich sein wird.

Weitere Innovationen im Matratzensortiment

Empfehlungen zufolge sollten Matratzen unter normalen Bedingungen alle sechs bis acht Jahre ausgetauscht werden. Das bedeutet, dass die Menschen ihre Matratzen entsorgen.

Daher hat IKEA beim neuen Matratzensortiment weitere Innovationen eingeführt, die den eingesetzten Schaum reduzieren und gleichzeitig die Qualität und den Komfort erhöhen. Die neue  VESTERÖY beispielsweise enthält mehr Federn und fast 80 Prozent weniger Schaum als das Vorgängermodell HÖVÅG, wobei das hohe Qualitätsniveau für einen angenehmen Schlaf erhalten bleibt.  

All das für einen erholsamen Schlaf – auf einer Matratze, die gut für dich und die Umwelt ist.

Fakten zur Schaumstoffherstellung der zirkulären Matratze

  • Polyurethanschaum, eine Form von Weichschaum, die für Matratzen verwendet wird, besteht in der Regel aus zwei Hauptbestandteilen – Polyolen (etwa 60 bis 65 Prozent, je nach angestrebter Schaumdichte) und Isocyanaten (etwa 30 bis 35 Prozent) sowie Wasser, Treibmitteln, Katalysatoren und mehr. Die Komponenten reagieren miteinander und bilden einen Schaumblock. Die Zusammensetzung variiert von Unternehmen zu Unternehmen und ist so etwas wie ein Geheimrezept. 

  • Die Bestandteile von Polyurethanschaum reagieren miteinander und bilden einen Schaumblock.

  • Heute kann ein Teil der Polyole durch natürliche Ölpolyole aus erneuerbaren Quellen wie Soja, Rizinusöl und Raps ersetzt werden. Der Anteil ist jedoch vorerst auf etwa 13 Prozent des Endmaterials beschränkt und das restliche Polyol wird weiterhin aus fossilen Brennstoffen gewonnen. 


Über die Autorin: Claudia Seibert

Zu meinem alltäglichen Arbeitsbereich gehört die Kommunikation vieler spannender Themen rund um IKEA Deutschland. Mein aktuelles Lieblingsprodukt von IKEA ist die VINDKAST Lampe. Sie hängt in meinem Schlafzimmer und macht ein wunderschön verträumtes Licht. Meine nicht ganz so geheime Leidenschaft ist das Backen und Kochen. Ich probiere gerne neue Rezepte aus und lasse mein Umfeld daran teilhaben. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir mehr Liebe auf der Welt wünschen – mehr Liebe zu unserer Erde, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst.


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