Auf die Pinsel, fertig, los: Die DIY-Trends 2023
(02.03.2023) Papier, Stifte, Leinwände, Stempel, Sticker – wer die Hallen der Creativeworld in Frankfurt am Main betritt, weiß nicht, wo er zuerst hinschauen soll. Ob Malzubehör, Graffiti und Street Art, Handarbeit oder Schreibwaren: Auf der Fachmesse gibt es alles, um kreativ zu werden, für Profis wie für Anfänger*innen. Wir haben uns für dich umgeschaut und Trends aufgespürt, die du zu Hause ausprobieren kannst.
Altbekanntes im neuen Glanz
Handlettering, Scrapbooking und Journalling sind immer noch beliebt in der DIY-Community und so finden sich auch auf der Creativeworld viele Produkte rund um die Gestaltung von Kalendern, Notiz- und Erinnerungsbüchern. Es gibt hochwertiges Papier, die passenden Stifte in allen erdenklichen Farben und alles, was zum Verzieren genutzt werden kann. Auch Kraftpapier kommt noch immer gut an, vor allem mit Veredelungen. Der natürliche Look wird gern mit Gold kombiniert, mit Glanz- oder mit Regenbogenpapier. Insgesamt sicher kein ganz neues Hobby – aber eines, bei dem du dich richtig kreativ austoben kannst und das außerdem herrlich entspannend wirkt. Und falls du noch nach einer neuen Aufbewahrungsmöglichkeit für deine Schreib- und Bastelutensilien suchst, schau dir die NIMM oder HOVKRATS Kästen mit Deckel an – oder schnapp ein altes TROFAST Regal und bestücke es mit schicken neuen Netzdrahtkörben, die in vielen Farben erhältlich sind.
An vielen Messeständen wird geplottet und gedruckt und es gibt einige Sets, mit denen du zu Hause ganz einfach Bilder oder Typos auf unterschiedliche Materialien drucken kannst. Und sogar unterwegs ist das Drucken neuerdings möglich: Mit kompakten mobilen Druckern, die mehrfarbige Abdrucke auf nahezu allen saugfähigen Oberflächen wie Papier, Karton, Kork, Holz, Stein oder Leder ermöglichen.
Malen nach Zahlen – aber mit bunten Steinchen
Hast du schon mal Diamond Painting ausprobiert? Bei dieser Technik wird ein Bild nicht gemalt, sondern aus kleinen bunten Acrylsteinchen zusammengesetzt. Die Steine werden mit einem speziellen Stift auf einer mit Kleber beschichteten Leinwand an den vorgegebenen Stellen platziert – ein bisschen wie Malen nach Zahlen, nur ohne Malen. Auf der Creativeworld zeigt sich, dass dieser Trend derzeit viele Menschen anspricht. An mehreren Ständen hängen aufwendige Kunstwerke, für die es einige Stunden braucht.
Vielleicht ist es genau das, was die Menschen daran begeistert: Es entspannt total, ist super für die Feinmotorik und kann auch die Konzentration verbessern. Und das Endergebnis lässt sich als echtes Kunstwerk an die Wand hängen! Für dein erstes Diamond Painting wählst du am besten ein schönes Motiv, das nicht zu groß ist. Die Bilder zum „Nachbauen“ sind im Set erhältlich: mit Leinwand, Spezialstift mit Aufsätzen, Wachs zum Aufkleben und bunten Steinchen. Einsteiger*innen nutzen am besten runde, Erfahrene eher eckige Steinchen.
Das gefällt kleinen und großen DIY-Fans
Nicht nur Malen nach Zahlen wird heute für Erwachsene neu interpretiert. Kneten und gestalten, Papier falten und ausschneiden, stempeln und drucken, Farben mischen und mit Materialien experimentieren – was wir als Kinder schon gern gemacht haben, kann jetzt mit vielen neuen Produkten und Techniken kombiniert werden. Waren es früher Freundschaftsbändchen, so knüpfen wir heute lieber Makramees: egal ob für Schlüsselanhänger, Handyhüllen, Blumenampeln oder als stylishe Wimpelketten, die zum Beispiel den Seegraskorb FLÅDIS oder das Gewürzregal BEKVÄM verzieren. Dafür benötigst du nur das entsprechende Makrameeseil in deiner Wunschfarbe, eine Schere, eine Trägerschnur und nach Belieben ein paar Holzperlen zum Verzieren.
Ein weiteres Highlight ist lufttrocknende Modelliermasse, die ohne Backen fest wird, und perfekt für alle ist, die gern etwas „Handfestes“ gestalten. Für Kerzenhalter, Schalen, Töpfe, Windlichter oder Schmuckstücke findest du zahlreiche Anleitungen auf Pinterest und Co. Witzig ist, dass das Kneten und Formen ein bisschen an die ersten Töpferversuche aus der Schulzeit erinnert – und es macht richtig Spaß. Klare Empfehlung von uns! Wenn du magst, kannst du damit schlichten Teelichthaltern einen neuen Look verleihen. Knete die Modelliermasse und drücke sie direkt mit den Fingern auf dem Glas fest. Die Oberfläche verzierst du, wie du magst: Mit der Kante eines Lineals kannst du zum Beispiel Längsstreifen erzeugen oder du nutzt den Stiel eines Kochlöffels, um ein hübsches Punktemuster zu erzeugen. Wenn du ein bisschen freier gestalten möchtest, kannst du natürlich auch ohne Glas ein Windlicht oder eine Mini-Vase formen.
Nachhaltigkeit als grüner Faden
Selbstredend spielt Nachhaltigkeit auch auf der Creativeworld eine große Rolle. „So weiterzumachen wie bisher, ist angesichts von Ressourcenknappheit nicht mehr möglich. Deshalb durchdringt das Metathema Nachhaltigkeit alle Bereiche des täglichen Lebens und wir finden es verstärkt in der kreativen Branche wieder“, sagt Claudia Herke vom Stilbüro bora.herke.palmisano. Und so finden sich an vielen Ständen wiederverwertbare Materialien, Produkte mit biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen und reduzierten Verpackungen, mit wiederauffüllbaren Kartuschen oder aus zertifiziertem Holz.
Mach mal blau – mit Cyanotypie
Faszinierend ist die Wiederentdeckung der Cyanotypie. Das alte, auf Eisen basierende fotografische Edeldruckverfahren mit blauen Farbtönen wurde schon 1842 entwickelt. Das Prinzip ist einfach: Objekte, die eine schöne Struktur und Form haben, werden auf vorher chemisch behandeltes und jetzt lichtempfindliches Papier gelegt und der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Anschließend wird der Stoff oder das Papier ausgewaschen und die unbelichteten Teile erscheinen, während sich der Rest blau verfärbt. Ein wirklich schöner Prozess, der zu immer neuen Experimenten einlädt.
In den letzten Jahren rückte das Druckverfahren wieder mehr in den Fokus der DIY-Szene und es gibt fertige Sets zu kaufen, um den Cyanotypieprozess zu Hause auszuprobieren. Damit lassen sich ganz unkompliziert faszinierende Kunstwerke schaffen, auf Papier ebenso wie auf Naturtextilien wie Baumwolle oder Seide. Besonders beliebt sind auch heute noch florale Motive, wie bei der britischen Naturwissenschaftlerin, Fotografin und Botanikerin Anna Atkins (1799–1871). Sie verwendete die Cyanotypie, um Blätter und Blüten von Pflanzen fotografisch zu dokumentieren und veröffentlichte das erste Buch, das ausschließlich mit Hilfe eines fotografischen Verfahrens illustriert worden war. Deine kleinen Kunstwerke kannst du mit den IKEA Bilderrahmen in unterschiedlichsten Formen, Farben und Größen in Szene setzen und deinem Zuhause so einen ganz individuellen Look verleihen.
Die DIY-Trendthemen des Jahres
Für die Creativeworld wurden drei Trendthemen definiert, die alle aktuellen Hobby- und Bastelthemen für die Saison 2023 zusammenfassen.
„Illustrative power“ steht für starke Farben und ist unübersehbar: Bei den strahlenden und plakativen Farben, Prints und Musterungen ist das Zufällige gewollt und erwünscht. Techniken werden gemischt und es entstehen überraschende Kreationen – auch aus Bekanntem, wie dem Handlettering. Typografien werden dreidimensional und mit farbiger Kartonage und raffinierten Schnitten wird das Gestalten von Schriften zur Kunstform.
Das Trendthema „sensitive biology“ ist geprägt von Zartheit und Naturverbundenheit. Feine Insektenflügel inspirieren zu abstrakten Kunstwerken oder hochwertigen Grußkarten. Zur filigranen Motivwelt passen Materialien wie Garn, Bänder, Drähte und Perlen. Häkeln, Stricken und Flechten sind nach wie vor Thema und so können Schmuckstücke, Accessoires oder Tischschmuck entstehen. Auch Makramee fällt unter diesen Trend.
„Innocent charm“ begeistert mit seiner bunten Sorglosigkeit. Hier kommt die Nachhaltigkeit dank Upcycling am deutlichsten zum Vorschein: Unterschiedliche Materialreste ergeben einen spannenden und fantasievollen Stilmix. Drahtringe, Papier, Strohhalme, Perlen und Wolle werden mit unterschiedlichen Basteltechniken verarbeitet. Aus Tonpapier entstehen Blüten, aus Perlen Kronleuchter, aus Wolle Strickaccessoires mit mehrfarbigen Mustern. Dieser Trend ist so bunt, dass er richtig glücklich macht.
Du möchtest dich kreativ austoben? Dann haben wir eine praktische Handlettering-Anleitung für dich, mit der du sofort starten kannst!
Über die Autorin: Linda Benkner
Ich texte und fotografiere für den IKEA Blog zu Themen, die inspirieren, anregen und informieren. Mir macht es Spaß, immer etwas Neues kennenzulernen, auszuprobieren und dann darüber zu schreiben. Mein Lieblingsstück von IKEA ist das BILLY Regal – meine lang gezogene Bücherwand mit schwarzbraunem Holzfurnier würde ich gegen nichts eintauschen! Außerdem liebe ich das Basteln. Mit Origami-Kranichen, Scherenschnippeleien und Collagen kann ich Stunden verbringen. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir einen Teleporter wünschen. So könnte ich mittags nach Thailand, abends nach Italien und anschließend direkt in mein kuscheliges Bett.