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Die Geschichte vom kaputten Auge und was wir daraus gelern haben
Carina Ingelsten erinnert sich heute noch deutlich an diesen Tag. Alle Stofftiere im Einrichtungshaus wurden sofort eingesammelt. Währenddessen versuchte sie ihre Kollegen in Schweden anzurufen. "Es war ja Samstag und daher war es nicht so einfach, jemanden zu erreichen. Aber zum Schluss antwortete Jörgen Svensson, mein Chef bei 'IKEA Kinderwelt' - und es gelang uns, einen weltweiten Verkaufsstopp für unsere Stofftiere einzulegen."
Weitreichende Konsequenzen
Carina war erst seit kurzem mit dem Aufbau von 'IKEA Kinderwelt' betraut, einer Abteilung, in der die Bedürfnisse und die Sicherheit der Kinder von Anfang an im Mittelpunkt standen. Dass sich das Kunststoffauge des Teddys löste - trotz aller Risikoanalysen und Sicherheitskontrollen - war eine ernste Sache. Glücklicherweise hatte sich kein Kind an einem Auge verschluckt; aber Jörgen Svensson erinnert sich, welche schwerwiegenden Folgen der Vorfall hatte: "Wir nahmen alle Stofftiere bei voller Preiserstattung zurück und beim Lieferanten in Indien stand die ganze Produktion still." Im Nachhinein konstatiert Jörgen Svensson, dass all das zu etwas Gutem führte. "Dank dieses Zwischenfalls haben wir gelernt, Sicherheitsvorkehrungen noch besser zu systematisieren. Wir bekamen deutlichere Routinen und detailliertere Verantwortungsbereiche." In der Fabrik in Neu Dehli konnten bald die Nähmaschinen wieder laufen. "Wir fühlten uns nach wie vor verantwortlich für alle, die dort arbeiteten. Daher war es natürlich, die Zusammenarbeit fortzusetzen", sagt Jörgen. "Das erste neue Produkt, das danach entstand, war das rote herzförmige Kissen FAMNIG HJÄRTA, das heute noch im Sortiment ist."
Ein ganz persönlicher Ausdruck
Ein anderes wichtiges Ergebnis des Vorfalls war unser Beschluss, künftig ganz auf Kunststoffaugen zu verzichten. Ein Beschluss, der damals in der Spielzeugbranche ungewöhnlich war. Doch im Laufe der Zeit zogen viele nach. Eingestickte Augen sind nämlich nicht nur sicherer - es erwies sich auch, dass sie den Stofftieren mehr Charakter und Persönlichkeit verleihen. Das kann die Designerin Annie Huldén bestätigen. "Die Augen sind bei einem Stoffspielzeug besonders wichtig. Kunststoffaugen wirken leicht zu symmetrisch und starr. Bei gestickten Augen dagegen lassen sich Form, Pupillengröße und Wimpern leichter ausdrucksvoll gestalten. So gab ich zum Beispiel dem JÄTTESTOR Elefanten mandelförmige Augen mit einer besonders deutlichen Iris und angedeutetem Oberlid. Das führt zu einem lieben, etwas melancholischen Ausdruck. Gerade so, als müsse er unbedingt geknuffelt werden," erklärt Annie, die im Laufe der Zeit viele Tiere geschaffen hat. Kinder auf der ganzen Welt mögen die Stofftiere von 'IKEA Kinderwelt'. Ob es nun ein Elefant ist, eine Kröte oder welches Tier auch immer - es sind geliebte Gefährten zum Unfugmachen und zum Trösten, mit denen auch Eltern sich jederzeit sicher fühlen können.